SEO-Basics Part 3: Technisches SEO – Der Maschinenraum deiner Webseite

Technische Suchamschinenoptimerung
houseIvo S. 30.11.2024 Lesezeit: 6:58

Willkommen zum großen Finale unserer SEO-Abenteuerreise! Nachdem wir uns um die Gestaltung deines Wohnzimmers (On-Page SEO) und die Beziehungen zur Nachbarschaft (Off-Page SEO) gekümmert haben, steigen wir nun in den Maschinenraum deines digitalen Zuhauses hinab: das Technische SEO.

Technische SEO das Fundament der Suchmaschinenoptimierung

Wenn du denkst, dass technisches SEO nur etwas für IT-Nerds ist, dann schnall dich an! 😄 Wir werden die Geheimnisse lüften, wie du deiner Website unter der Haube den nötigen Feinschliff verpasst, damit sie für Suchmaschinen und Nutzer attraktiv ist.

Inhaltsverzeichnis

  1. Warum technisches SEO so wichtig ist
  2. Crawling und Indexierung: So findet Google deine Seite
  3. Optimierung der Ladezeiten: Speed ist King
  4. Mobiloptimierung: Unterwegs glänzen
  5. SSL-Zertifikate und Sicherheit
  6. Fehlerbehebung und Monitoring
  7. Fazit: Technisches SEO meistern

Warum technisches SEO so wichtig ist

Stell dir vor, deine Website ist ein schickes Auto. Du kannst den Lack polieren (On-Page SEO) und es Freunden zeigen (Off-Page SEO), aber wenn der Motor nicht läuft, kommst du nirgendwo hin. Technisches SEO ist dieser Motor. Es sorgt dafür, dass Suchmaschinen deine Website finden, verstehen und korrekt darstellen können.

Eine technisch einwandfreie Website verbessert nicht nur das Ranking, sondern bietet auch den Nutzern eine bessere Erfahrung. Und zufriedene Nutzer sind bekanntlich die besten Kunden!

Crawling und Indexierung: So findet Google deine Seite

Crawling deiner Webseite

1. Was ist Crawling und Indexierung?

  • Crawling:
    Stell dir das Internet als ein riesiges Spinnennetz vor. Suchmaschinen nutzen sogenannte Crawler (auch bekannt als Bots oder Spider), die dieses Netz ständig durchforsten. Diese Crawler besuchen jede Webseite, folgen den darauf enthaltenen Links und sammeln dabei Informationen über den Inhalt der Seiten. Es ist, als würden sie ein digitales Telefonbuch erstellen.
  • Indexierung:
    Nachdem die Crawler die Informationen gesammelt haben, müssen diese Daten organisiert und gespeichert werden. Dieser Prozess wird Indexierung genannt. Die gesammelten Informationen werden in einer gigantischen Datenbank (dem Index) abgelegt, sodass die Suchmaschine schnell darauf zugreifen kann, wenn jemand eine Suchanfrage stellt.

Wenn deine Website nicht korrekt gecrawlt oder indexiert wird, kann sie in den Suchergebnissen nicht auftauchen. Es ist, als ob dein Geschäft in einer Seitenstraße ohne Schild versteckt wäre – niemand wird es finden!

2. Tipps für effektives Crawling und Indexierung

Um sicherzustellen, dass Suchmaschinen deine Website problemlos finden und indexieren können, gibt es einige Schritte, die du unternehmen kannst:

a) Erstelle eine XML-Sitemap

  • Was ist das?
    Eine XML-Sitemap ist eine Datei, die eine Liste aller wichtigen Seiten deiner Website enthält. Sie dient als Wegweiser für die Crawler und zeigt ihnen, welche Seiten es gibt und wie sie strukturiert sind.
    Wie hilft das? Mit einer Sitemap erleichterst du den Suchmaschinen die Arbeit, indem du ihnen direkt mitteilst, welche Seiten sie besuchen sollen. Das ist besonders nützlich für große Websites oder solche mit komplexer Navigation.
  • Wie erstelle ich eine Sitemap?
    Es gibt viele Tools und Plugins (z. B. für WordPress), die automatisch eine Sitemap für dich erstellen können. Sobald du sie hast, kannst du sie in der Google Search Console einreichen.

b) Optimierung der Robots.txt

  • Was ist die Robots.txt-Datei?
    Diese Datei liegt im Hauptverzeichnis deiner Website und gibt den Suchmaschinen-Crawlern Anweisungen, welche Bereiche sie durchsuchen dürfen und welche nicht.
  • Warum ist sie wichtig?
    Mit der Robots.txt kannst du verhindern, dass bestimmte Seiten oder Verzeichnisse gecrawlt werden, die nicht in den Suchergebnissen erscheinen sollen (z. B. Admin-Bereiche oder doppelte Inhalte).
  • Vorsicht:
    Eine falsch konfigurierte Robots.txt-Datei kann dazu führen, dass wichtige Teile deiner Website nicht gecrawlt werden. Überprüfe daher immer sorgfältig, welche Anweisungen du gibst.

c) Vermeide Duplicate Content

  • Was bedeutet das?
    Duplicate Content sind identische oder sehr ähnliche Inhalte, die unter verschiedenen URLs erreichbar sind.
  • Warum ist das ein Problem?
    Suchmaschinen wissen nicht, welche Version sie indexieren sollen, und können dich möglicherweise für doppelten Inhalt abstrafen, was dein Ranking negativ beeinflusst.

Wie vermeidest du das? Stelle sicher, dass jeder Inhalt nur unter einer einzigen URL erreichbar ist. Verwende kanonische Tags, um die bevorzugte Version einer Seite anzugeben, und vermeide die Veröffentlichung identischer Inhalte auf verschiedenen Seiten.

d) Interne Verlinkung verbessern

  • Warum? Eine gute interne Verlinkung hilft den Crawlern, alle Seiten deiner Website effizient zu erreichen. So wie ich hier in den Beiträgen auf andere Beiträge verweise.
  • Wie? Verlinke relevante Seiten miteinander, verwende klare Ankertexte und stelle sicher, dass keine “toten Enden” (Seiten ohne ausgehende Links) existieren.

Optimierung der Ladezeiten: Speed ist King

Niemand mag eine langsame Website – weder die Nutzer noch Google. In einer Welt, in der die Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer wird (danke TikTok 😜), kann schon eine Verzögerung von wenigen Sekunden dazu führen, dass Besucher abspringen.

Warum sind Ladezeiten so wichtig?

  • Benutzererfahrung:
    Schnelle Websites bieten eine bessere Nutzererfahrung. Wenn deine Seite langsam lädt, werden Besucher ungeduldig und könnten deine Seite verlassen, bevor sie den Inhalt sehen.
  • Suchmaschinen-Ranking:
    Google berücksichtigt die Ladegeschwindigkeit als Ranking-Faktor. Schnellere Websites haben bessere Chancen, in den Suchergebnissen höher zu erscheinen.

Tipps zur Verbesserung der Ladezeiten findest du unter anderem in meinem Page Speed Beitrag.

Hier nochmal runtergebrochen:

a) Bilder komprimieren

  • Warum? Bilder machen oft den größten Teil der Dateigröße einer Webseite aus.

b) Browser-Caching nutzen

  • Was ist das?
    Beim Browser-Caching werden Teile deiner Website (wie Bilder, CSS-Dateien) lokal im Browser des Nutzers gespeichert.
  • Warum ist das gut?
    Bei wiederholten Besuchen müssen diese Dateien nicht erneut vom Server geladen werden, was die Ladezeit erheblich reduziert, aus diesem Grund läd eine Webseite auf der du schon mal warst deutlich schneller 😉.

c) Content Delivery Network (CDN) verwenden

  • Was ist ein CDN?
    Ein Content Delivery Network besteht aus einem Netzwerk von Servern weltweit, die Kopien deiner Website-Inhalte speichern.
  • Warum hilft das?
    Wenn ein Nutzer deine Website besucht, werden die Inhalte vom nächstgelegenen Server geladen, was die Ladezeit verringert.

Ich verwende dafür Cloudflare.

Mobiloptimierung: Unterwegs glänzen

In einer Zeit, in der Smartphones unser ständiger Begleiter sind, ist es unerlässlich, dass deine Website auf mobilen Geräten hervorragend funktioniert.

mobile-first-design

Warum ist Mobiloptimierung wichtig?

  • Nutzerverhalten:
    Immer mehr Menschen surfen mobil. Eine schlechte mobile Erfahrung kann Besucher abschrecken.
  • Google’s Mobile-First Indexing:
    Google bewertet seit 2018 die mobile Version einer Website als Hauptversion für das Ranking.

Tipps für eine erfolgreiche Mobiloptimierung

a) Responsives Design

  • Ein responsives Design passt das Layout deiner Website automatisch an die Bildschirmgröße des Geräts an.

Vorteile:

  • Einheitliche Nutzererfahrung auf allen Geräten.
  • Kein separater mobiler Webauftritt erforderlich.

b) Mobile-First Ansatz

  • Was bedeutet das?
    Beim Mobile-First Design wird die Website zunächst für mobile Geräte entwickelt und dann für größere Bildschirme erweitert.
  • So stellst du sicher, dass die wichtigsten Funktionen und Inhalte auf mobilen Geräten optimal dargestellt werden.

c) Touch-Elemente optimieren

• Auf Touchscreens müssen Buttons und Links leicht antippbar sein.

Klare Beschriftungen: Verwende gut lesbare Schriftarten und kontrastreiche Farben.

d) Ladezeiten auf mobilen Geräten optimieren

  • Warum? Mobile Verbindungen sind nicht immer so schnell wie feste Breitbandverbindungen.

SSL-Zertifikate und Sicherheit

In der digitalen Welt ist Vertrauen entscheidend. Nutzer möchten sicher sein, dass ihre Daten geschützt sind, insbesondere wenn sie persönliche Informationen oder Zahlungsdetails angeben.

SSL-Zertifikat Schloss

Warum ist HTTPS wichtig?

  • Datensicherheit:
    HTTPS verschlüsselt die Datenübertragung zwischen dem Browser des Nutzers und deinem Server, sodass sensible Informationen geschützt sind.
  • Vertrauen:
    Browser kennzeichnen Websites ohne HTTPS als “Nicht sicher”. Das kann Besucher abschrecken.
  • Ranking-Faktor:
    Google bevorzugt Websites mit HTTPS in den Suchergebnissen.

Schritte zur Implementierung von SSL/TLS

SSL-Zertifikat erwerben und installieren

  • Was ist ein SSL-Zertifikat?
    Es ist eine digitale Bescheinigung, die die Identität deiner Website bestätigt und die verschlüsselte Verbindung ermöglicht.
  • Woher bekommen?
    Du kannst Zertifikate von vertrauenswürdigen Zertifizierungsstellen (CAs) wie Let’s Encrypt (kostenlos) oder kostenpflichtigen Anbietern wie DigiCert oder Comodo beziehen.
  • Wie installieren?
    Der Prozess variiert je nach Hosting-Anbieter. Viele bieten eine einfache Installation über das Control Panel an.

Fehlerbehebung und Monitoring

Selbst die beste Website kann hin und wieder Probleme haben. Regelmäßiges Überwachen hilft dir, schnell auf Fehler zu reagieren und die Nutzererfahrung zu verbessern.

Monitoring Superheld

Wichtige Tools und Maßnahmen

a) Google Search Console nutzen

  • Was ist das?
    Ein kostenloses Tool von Google, das dir Einblicke in die Performance deiner Website in den Suchergebnissen gibt.

Funktionen:

  • Crawling-Fehler anzeigen: Siehst du, welche Seiten nicht korrekt gecrawlt werden konnten.
  • Sicherheitsprobleme: Wirst du über Malware oder Hacking-Versuche informiert.
  • Indexierungsstatus: Überprüfe, wie viele deiner Seiten indexiert sind.

b) Broken Links reparieren

  • Defekte Links führen zu Frustration bei den Nutzern und können dein Ranking negativ beeinflussen.
  • Verwende Tools wie Broken Link Checker oder Screaming Frog, um fehlerhafte Links aufzuspüren.

Lösung: Aktualisiere oder entferne defekte Links. Setze gegebenenfalls Weiterleitungen zu aktuellen Inhalten.

Fazit: Technisches SEO meistern

Technisches SEO mag auf den ersten Blick einschüchternd wirken, aber mit den richtigen Werkzeugen und etwas Geduld wird es zum Kinderspiel. Denk daran: Selbst das schönste Haus braucht ein solides Fundament. Indem du den technischen Aspekt deiner Website optimierst, legst du den Grundstein für langfristigen SEO-Erfolg.

Ich hoffe, ich konnte dir mit dieser dreiteiligen Reise die Welt des SEO etwas näherbringen. Wenn man sich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigt, wirkt es vielleicht überfordernd und als Laie kaum machbar. Aber wie bei allem im Leben gilt: Wenn man nicht weiterkommt, bricht man ein großes Problem in kleinere, bewältigbare Teile herunter. Stück für Stück kannst du diese angehen und so nach und nach Fortschritte erzielen. Mit der Zeit wirst du immer besser in diesem Themengebiet und kannst Großes vollbringen. Mit diesen Beiträgen habe ich versucht, das Thema für dich aufzubereiten, und ich hoffe, die Häppchen sind so klein geworden dass du etwas damit anfangen kannst.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Optimieren deiner Website! Bei Fragen stehe ich jederzeit zur Verfügung.